COVID-19 und Smog

Die Coronavirus-Pandemie gehört seit fast einem Jahr zu den wichtigsten Gesprächsthemen von Wissenschaftlern. Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt beschäftigen sich vor allem mit dem Impfstoff gegen COVID-19, einer wirksamen Heilung dieser Krankheit, aber auch dem Zusammenhang zwischen der Konzentration von PM2,5-Feinstaub und der Sterblichkeitsrate. Wie es sich zeigt, weiß man schon viel darüber, die gewonnenen Informationen sind jedoch für manche Gebiete nicht besonders optimistisch, auf denen die Luftqualität nicht wirklich ausgezeichnet ist.

 

2018 wurde ein Luftqualitäts-Ranking für Deutschland erstellt, das 401 Regionen umfasste. Den letzten Rang belegte Stuttgart. Die Plätze davor gingen an Mannheim, Berlin, Herne, Oberhausen, Ludwigshafen, Offenbach, Karlsruhe, Gelsenkirchen sowie die Stadt Frankenthal in der Pfalz. Und welchen Einfluss hat Smog auf die Sterblichkeit infolge von COVID-19? 

 

COVID-19 – Studien zum Coronavirus

 

COVID-19 ist eine Krankheit infolge einer Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2. Aus einer chinesischen Analyse geht hervor, dass an dieser Krankheit um 4% mehr Personen im Alter von 30 bis 60 Jahren erkranken, aber dass die Sterblichkeit bei Personen mit mehr als 60 Jahren am höchsten ist. Ein akuter Verlauf dieser Krankheit lässt sich auch Personen bemerken, die an Begleiterkrankungen leiden, vor allem an Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Diabetes und allen Erkrankungen des kardiovaskulären Systems sowie der Atemwege. Einen enormen Einfluss auf die Entstehung dieser Krankheiten hat hingegen Smog. Seit den ersten Monaten des Jahres 2020 dauert die Pandemie an. Diese Zeit hat mehrere Untersuchungen möglich gemacht, die unsere Befürchtungen bestätigen – eine hohe Konzentration von PM2,5-Feinstaub bewirkt, dass weltweit immer mehr Menschen erkranken und sterben.  

 

Welchen Einfluss hat Smog auf die Sterblichkeit bei COVID-19?

Jetzt haben wir die Möglichkeit, uns zahlreiche Forschungen über den Zusammenhang zwischen Smog und der Sterblichkeit bei COVID-19 näher anzusehen. Sehr interessant ist eine von Wissenschaftlern der Harvard University durchgeführte Analyse. Sie haben als einer der ersten bemerkt, dass es sich bei den meisten Begleiterkrankungen, die zum Tod im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus führen, um dieselben handelt, die durch ein dauerhaftes Einatmen von verschmutzter Luft handelt.  

 

In den Untersuchungen wurde die Anzahl der COVID-19-Todesfälle in über 3000 Countys der USA (mit 98% der Gesamtbevölkerung) sowie dem Risiko einer dauerhaften Aussetzung auf PM2,5-Feinstaub in jedem dieser Countys berücksichtigt. Die auf diese Weise erhaltenen Angaben wurden um 20 Störfaktoren korrigiert, darunter auf die Bevölkerungsgröße, das Alter, die Bevölkerungsdichte, die Zeit ab der durch den Staat verhängten Ausgangssperre, die Zahl der Krankenhausbetten sowie der getesteten Personen, sowie sozial-wirtschaftliche Variablen (z.B. Übergewicht oder Rauchen). Damit die Ergebnisse vollständig glaubwürdig sind, wurden 80 Analysen der Sensibilität durchgeführt, die Ergebnisse dieser Untersuchung blieben jedoch gegenüber den Sekundäranalysen und Sensibilitätsanalysen resistent. Aus der Untersuchung geht eindeutig hervor, dass eine höhere Aussetzung auf PM2,5-Feinstaub positiv mit einer höheren Sterberate infolge von COVID-19 verbunden ist – wie es sich zeigt, kann jedes µg/m3 PM2,5 das Todesrisiko bei COVID-19 um 8% erhöhen.

 

Smog und COVID – wie sehen die Risiken für Europa und für Deutschland aus?

Die konkret aus den USA stammenden Informationen sagen zwar sehr viel aus, können jedoch für manche nicht wirklich überzeugend wirken. Nach dem ersten Pandemiejahr stehen uns jedoch auch Angaben für viele andere Teile der Welt – einschließlich Europa – zur Verfügung. Für manche Regionen sehen diese Informationen wirklich pessimistisch aus, insbesondere für solche, in denen die Luftverschmutzung besonders hoch ist. Weltweit ist die Situation in Bangladesch, Pakistan, Indien und China am schlimmsten. In Europa zählen solche Länder, wie Nordmazedonien, Bulgarien, Serbien, Montenegro, Kroatien, die Ukraine, die Türkei, Polen, Rumänien oder Italien zum unteren Mittelmaß. In Deutschland wird die Luftqualität zwar allgemein als gut bezeichnet, aber auch hier gibt es Regionen, in denen die Normen oft und weit überschritten werden (vor allem Großstädte wie München, Hamburg, Stuttgart, Wuppertal, Dortmund oder Köln).

 

COVID-19 und Smog

 

Eine durch die Cardiovascular Research veröffentlichte internationale Studie bestätigt den Zusammenhang zwischen PM2,5-Feinstaub und der Sterblichkeit bei COVID-19. Die Wissenschaftler schätzen, dass knapp 15% der Todesfälle im Zusammenhang mit einer dauerhaften Aussetzung auf Luftverschmutzung steht. Innerhalb der EU gehören vor allem bulgarische, polnische oder italienische Städte zu den Spitzenreitern in Bezug auf Luftverschmutzung durch Smog. Außerhalb der Europäischen Union, aber ebenfalls in Europa, ist es in der Türkei noch viel schlimmer. In Deutschland sieht es generell ganz gut aus, aber wie bereits erwähnt wurde – auch hierzulande gibt es genügend Städte, in denen die Luftqualitätswerte überschritten werden. Knapp 1/3 der Todesfälle infolge des neuen Coronavirus kann in einem Zusammenhang mit der Luftverschmutzung stehen. 

 

In der veröffentlichten Studie wurde ein die Ursache und Wirkung betreffender Zusammenhang nicht ausgeschlossen, die Grundlage unserer Behauptungen bilden jedoch komplexere Zusammenhänge zwischen der Einwirkung von Smog und der Sterblichkeit bei COVID-19. Die Forscher interessieren sich immer noch vor allem für die Intensität von anderen Erkrankungen, die bei einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus zum Tod führen können. Die Wissenschaftler nutzten Informationen über den Verlauf der SARS-Epidemie von 2003 sowie der andauernden Pandemie in Italien, China und den USA (Angaben vom Juni 2020). Zusammen mit Satellitenaufnahmen der Luftverschmutzung durch PM2,5-Feinstaub weltweit führten diese zu der Schlussfolgerung, dass die Sterblichkeit bei COVID bedeutend höher ist, wenn die Bevölkerung dauerhaft Smog ausgesetzt ist. 

 

Saubere Luft ist von Bedeutung

Luftreiniger von LIFAair

 

Es muss auch betont werden, dass immer noch sehr viele Gebäude über kein mechanisches Lüftungssystem mit Luftfiltern verfügen. Das bedeutet, dass ins Innere Luft gelangt, die genauso verschmutzt ist, wie die Luft draußen. Dort, wo wir es mit Smog zu tun haben (vor allem in Großstädten), besteht das Risiko, PM2,5-Partikel einzuatmen, praktisch 24 Stunden am Tag. Erwähnt werden sollte auch, dass die Grippesaison sowie die Saison für Erkrankungen der oberen Atemwege auf die Heizsaison zufallen, also auf die Zeit, in der die PM2,5-Konzentration besonders hoch ist.

 

„Luftverschmutzung ist die größte aus der Umwelt stammende Gefahr für die Gesundheit in Europa, die jedes Jahr zu mehr als 400 000 vorzeitigen Todesfällen innerhalb der EU führt“ – dies ist eine der Schlussfolgerungen der EEA in ihrem vor kurzem veröffentlichten Bericht. Die Pandemie hat viele Zusammenhänge zwischen dem Zustand der Umwelt und der allgemeinen Gesundheit und dem Wohlbefinden offengelegt. Deswegen ist es so wichtig, dass wir uns um die Luftqualität kümmern – sowohl auf der Kommunal- und Landesebene, als auch auf der individuellen.

 

 

 

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