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COVID-19 und Smog

Die Coronavirus-Pandemie ist seit fast einem Jahr eines der Hauptthemen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Die Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs, wirksame Behandlungsmethoden und der Zusammenhang zwischen Sterblichkeitsrate und PM2.5-Konzentrationen stehen im Fokus von Forschungszentren weltweit. Es stellt sich heraus, dass bereits viele Erkenntnisse dazu vorliegen – und die gewonnenen Daten sind für Polen, das eine der schlechtesten Luftqualitäten in ganz Europa hat, wenig optimistisch. Wie beeinflusst Smog die Sterblichkeit durch COVID-19?

 

COVID-19-Forschung zum Virus

 

COVID-19 ist eine Krankheit, die durch eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus verursacht wird. Eine chinesische Analyse zeigt, dass Menschen zwischen 30 und 60 Jahren um 4 % häufiger daran erkranken, während die höchste Sterblichkeit bei Menschen über 60 Jahren zu beobachten ist. Ein schwerer Krankheitsverlauf tritt auch bei Personen mit Vorerkrankungen auf, insbesondere bei Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Diabetes sowie Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen. Diese wiederum werden stark durch Smog beeinflusst. Die Pandemie dauert seit Anfang 2020 an, sodass inzwischen zahlreiche Studien durchgeführt wurden. Diese bestätigen unsere Befürchtungen: Hohe PM2.5-Konzentrationen führen weltweit zu einer deutlich höheren Anzahl an Erkrankungen und Todesfällen.

 

Wie beeinflusst Smog die Sterblichkeit durch COVID-19?

Derzeit gibt es zahlreiche Studien zu den Zusammenhängen zwischen Smogexposition und COVID-19-Sterblichkeit. Besonders interessant ist die Analyse von Harvard-Wissenschaftlern. Sie waren unter den Ersten, die feststellten, dass die meisten Vorerkrankungen, die zum Tod durch das Coronavirus führen, dieselben sind, die auch durch langfristige Luftverschmutzung verursacht werden.

 

In der Studie wurden COVID-19-Todesfälle in über 3000 Landkreisen der Vereinigten Staaten (98 % der Bevölkerung) mit der langfristigen PM2.5-Konzentration in diesen Regionen verglichen. Die Daten wurden um 20 weitere Einflussfaktoren bereinigt, darunter Bevölkerungsgröße, Alter, Bevölkerungsdichte, Zeitpunkt der Lockdown-Anordnungen, Anzahl der Krankenhausbetten und soziale Variablen (z. B. Fettleibigkeit und Rauchen). Um die Glaubwürdigkeit zu gewährleisten, wurden 80 Sensitivitätsanalysen durchgeführt – die Ergebnisse blieben konsistent. Die Studie ergab, dass eine höhere PM2.5-Belastung mit einer erhöhten COVID-19-Sterblichkeit korreliert – jeder Anstieg um 1 µg/m3 PM2.5 erhöht das Risiko eines COVID-19-Todes um 8 %.

 

Smog und COVID – welche Risiken bestehen für Europa und Polen?

Obwohl sich die Daten auf die USA beziehen, sind sie auch für andere Regionen relevant. Nach fast einem Jahr Pandemie liegen mittlerweile Forschungsergebnisse aus weiteren Teilen der Welt vor, darunter auch aus Europa. Die Ergebnisse sind besonders besorgniserregend für Polen, das eine der höchsten Luftverschmutzungsraten in der gesamten EU aufweist.

 

COVID-19 und Smog

 

Eine internationale Studie, veröffentlicht in Cardiovascular Research, bestätigt den Zusammenhang zwischen PM2.5-Exposition und COVID-19-Sterblichkeit. Wissenschaftler schätzen, dass fast 15 % der Todesfälle mit langfristiger Luftverschmutzung in Verbindung stehen. Leider gehört Polen zu den Ländern, die die Auswirkungen von Smog am stärksten spüren werden – insbesondere in der aktuellen Grippe- und Infektionssaison. Polen belegt weltweit den zweiten Platz in diesem Ranking, mit einer durchschnittlichen Rate von 28 %. Fast ein Drittel der COVID-19-Todesfälle in Polen könnte mit der Luftverschmutzung zusammenhängen.

 

Die Studie schließt eine kausale Beziehung nicht aus, legt den Fokus jedoch auf komplexere Zusammenhänge zwischen Smogexposition und COVID-19-Sterblichkeit. Besonders untersucht wird die Verstärkung von Vorerkrankungen, die das Risiko eines tödlichen Verlaufs einer SARS-CoV-2-Infektion erhöhen. Die Forscher stützen sich auf Daten aus der SARS-Epidemie 2003 sowie auf Analysen der COVID-19-Pandemie in Italien, China und den USA (Daten bis Juni 2020). In Kombination mit Satellitendaten zur globalen PM2.5-Verschmutzung kommen sie zu dem Schluss, dass langfristige Smogexposition die COVID-19-Sterblichkeit signifikant erhöht.

 

Saubere Luft macht den Unterschied

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In Polen sind die meisten Gebäude nicht mit mechanischer Belüftung und Luftfiltern ausgestattet. Dadurch gelangt nahezu die gleiche verschmutzte Luft in Innenräume, wie sie draußen vorhanden ist. Das Risiko, gesundheitsschädliche PM2.5-Partikel einzuatmen, besteht daher fast rund um die Uhr. Besonders kritisch ist dies in der Heizperiode, die mit der Hochsaison für Grippe und Atemwegsinfektionen zusammenfällt, wenn die Feinstaubkonzentration besonders hoch ist.

 

„Luftverschmutzung ist das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa und führt jährlich zu über 400.000 vorzeitigen Todesfällen in der EU.“ – dies ist eine der Schlussfolgerungen im jüngsten Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA). Die Pandemie hat zahlreiche Zusammenhänge zwischen Umweltzustand und allgemeiner Gesundheit sowie Wohlbefinden aufgezeigt. Daher ist es essenziell, die Luftqualität sowohl auf kommunaler und nationaler Ebene als auch individuell zu verbessern.

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