Die Weltgesundheitsorganisation warnt davor, dass eine höhere Konzentration als 50 µg/m3 für Menschen potentiell gefährlich ist. Formaldehyd erwähnen wir immer, wenn wir Kohlefilter für Luftreiniger beschreiben – es handelt sich hier um ein Element vieler Produkte, die wir täglich gebrauchen. Es befindet sich sowohl in Wandfarben und Nagellack, als auch in Schampoos oder der Kleidung, die wir täglich tragen. Welchen Einfluss hat Formaldehyd auf unsere Gesundheit? Und wie können wir uns davor schützen?
Formaldehyd, umgangssprachlich auch als Ameisenaldehyd bekannt, gehört zu den gefährlichsten chemischen Verbindungen mit stark antibakteriellen Eigenschaften. Charakteristisch ist ein starker, unangenehmer Geruch. In geringen Mengen wird Formaldehyd durch den menschlichen Organismus toleriert. Aber bei einer hohen Konzentration und einem langen Kontakt mit dieser Substanz kann es sogar zu Asthma bronchiale führen. Die negative Wirkung von Formaldehyd wird mit der von Smog verglichen.
Jedes Jahr werden auf der Welt ca. 21 Millionen Tonnen Formaldehyd hergestellt. Das meiste davon wird in der Bauindustrie oder zur Herstellung von Möbelplatten verwendet. Formaldehyd kommt auch in der Papier-, der Textil-, Gerbindustrie sowie bei der Herstellung von Kunststoffen zur Anwendung. Wegen seiner weit verbreiteten Nutzung handelt es sich um ein sehr wichtiges chemisches Produkt. Obwohl in Europa Schritte unternommen werden, um die Nutzung von Formaldehyd einzuschränken, gibt es bisher keinen anderen Stoff, der Formaldehyd ersetzen und vergleichbare spezifische Eigenschaften von Stoffen bieten könnte. Formaldehyd bleibt dabei in einem ungebundenen Zustand, was eine direkte Gefahr für den Menschen darstellt.
In der Zusammensetzung von unterschiedlichen Produkten kann Formaldehyd unter verschiedenen Bezeichnungen vorkommen, zum Beispiel:
Man kann täglich Kontakt mit Formaldehyd haben, wenn man etwa bügelfreie, nicht elektrisierende Kleidung trägt, zum Beispiel aus Wildleder oder Nylon. Formaldehyd kann auch in Hygieneartikeln und vielen Kosmetika vorkommen, aber auch in Papierprodukten, die besser vor Fett und Wasser geschützt sind. Formaldehyd ist auch ein Bestandteil von Tabakrauch.
Die Mengen von Formaldehyd in Kleidungsstücken oder in Hygieneartikeln sind nicht groß, und als für den Menschen gefährlich gilt erst eine Konzentration von mehr als 50 µg/m3, wobei dies Personen betrifft, die an keinen Allergien leiden. Jeden Tag gelangt jedoch viel mehr Formaldehyd in die Atmosphäre. Zu den wichtigsten Quellen der Emission von Formaldehyd gehört vor allem das Verbrennen von Kraftstoffen (in Heizkesseln, in Heizkraftwerken…), die Abfallwirtschaft oder Fahrzeugabgase.
Warum wird Formaldehyd als der „leise Killer” bezeichnet und mit Smog verglichen? Formaldehyd ist eine Verbindung, die über die Atemwege sehr leicht in den Organismus gelangt, und weil er gut in Wasser löslich ist, gelangt er über die Bronchien in den Körper hinein. In großen Mengen trägt Formaldehyd auch zur Entstehung von Schwebstaub in der Luft draußen bei.
Formaldehyd stellt eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar, Weil er sich in den Bronchien ansammelt und die Schleimhäute der Atemwege reizt. Er hat einen negativen Einfluss auf die Bindehäute und bewirkt tränende und juckende Augen. Bei einer hohen Konzentration bekommen wir einen trockenen Hals, wir müssen niesen, bekommen Schnupfen und Husten. Es wurde auch bewiesen, dass diese Verbindung unmittelbar dazu führen kann, dass es zur Asthma bronchiale kommt. Gemäß den Forschungen der Internationalen Agentur für Krebsforschung zählt Formaldehyd zu den Krebserregern der Gruppe B1.
Personen, bei denen eine Allergie gegen Formaldehyd festgestellt worden ist, sollten ihre Kleider gegen solche aus Baumwolle und anderen natürlichen Stoffen wechseln. Sie sollten auch genausten auf die Zusammensetzung von Chemikalien achten, die zur Körperpflege und zur Reinigung im Haushalt dienen. Man darf sowohl zu Hause, als auch in der Arbeit auf entsprechende Vorsichtsmaßnahmen nicht verzichten.
Wir alle müssen uns jedoch darüber im Klaren sein, dass sich Formaldehyd sowohl draußen, als auch drinnen in der Luft befindet. Es sind also technologische Umwandlungen in Großunternehmen in der Rohstoffindustrie notwendig, ebenso wie eine Reduzierung des Straßenverkehrs oder der Übergang von Kohlekesseln zu modernen Ökoheizkesseln. Bei uns zu Hause aber können wir bestimmen, womit wir atmen, indem wir uns für einen Luftreiniger mit Kohlefilter entscheiden.
Die Konstruktion von Kohlefiltern selbst ist bei den meisten Luftreinigern ähnlich. Sie können jedoch in Gehäusen untergebracht sein, die sich voneinander durch ihre Größe, Form oder der Dicke bedeutend unterscheiden. Das bedeutet natürlich einen Unterschied in der Menge der im Filter enthaltenen Aktivkohle. Was man also wissen sollte:
Die Hersteller bieten auch zusätzliche Lösungen an, dank denen ihre Geräte anorganische Verbindungen oder Schwermetalle auffangen können. Besonders bemerkenswert sind LIFAair Luftreiniger, deren Filter Zeolith enthalten, der Schwefel- und Stickstoffmonoxide eliminiert. Die Reihe KC-G der Marke Sharp verfügt hingegen über einen Zusatz von Kieselgel mit einer ähnlichen Wirkung. Diese Geräte sind besonders für Wohnungen geeignet, die sich in der Nähe von verkehrsreichen Straßen befinden.
Integrierte Filter sind bei der Bekämpfung von flüchtigen Verbindungen weniger wirksam. Sie enthalten nicht nur oft weniger Aktivkohle, sondern generieren auch das Risiko, dass die mit ihr verbundenen HEPA-Filter durch die Kohle infiltriert werden.
Kohlefilter weisen eine unterschiedliche Lebensdauer auf. Hersteller geben manchmal sogar 10 Jahre an, man sollte jedoch vor allem den Zustand der Luft in einer konkreten Region berücksichtigen. Einen Versuch, die Lebensdauer zu verlängern, bildeten abwaschbare Filter. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es notwendig ist, diese Filter vollkommen zu trocknen, bevor sie wieder eingebaut werden. Anderenfalls können sie beschädigt werden – nicht nur die Kohlefilter selbst, sondern auch der ganze Luftreiniger. Es ist also sehr wichtig, dass die in der Bedienungsanleitung enthaltenen Anweisungen des Herstellers befolgt werden.