Smog-Wörterbuch
Wir verwenden oft Begriffe wie PM10, PM2,5, Benzo[a]pyren und viele andere. Was steckt hinter diesen Symbolen und Namen? Schauen Sie in unser Smog-Wörterbuch und erfahren Sie, wie schädlich die einzelnen Arten von Schadstoffen sein können.
Luftverschmutzung
Wir möchten Ihnen genaue Informationen über die schädlichen Verbindungen geben, die sich im Smog und generell in der verschmutzten deutschen Luft befinden. Lernen wir unseren Feind besser kennen, um effektiver gegen ihn kämpfen zu können.
- PM10 – das ist feiner Staub mit einer Größe von bis zu 10 Mikrometern. Er besteht aus einer Mischung organischer und anorganischer Substanzen. Leider enthält er auch giftige Stoffe. Besonders gefährlich sind Schwermetalle und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe.
Die Luftverschmutzung wird meist anhand dieses Staubs gemessen und seine Belastung bestimmt. Zum Beispiel – die (im Vergleich zu anderen europäischen Ländern erhöhten) Tagesgrenzwerte für PM10 in der deutschen Luft liegen bei bis zu 50 µg/m³.
Es ist daher absurd, dass in Deutschland erst dann über eine Grenzwertüberschreitung informiert wird, wenn sie über 200 µg/m³ beträgt! Das ist bereits eine dramatische Situation, aber ein Smog-Alarm wird erst ausgelöst, wenn dieser Wert 300 µg/m³ erreicht! Die von der WHO als akzeptabel eingestufte Jahresdurchschnittskonzentration von PM10 beträgt 20 µg/m³, in München wird dieser Wert etwa vierfach überschritten – wir atmen also fast täglich ungesunde Luft.
Dieser Staub wird in den oberen Atemwegen und Bronchien absorbiert. Er kann zu einer erheblichen Verringerung der Lungenfunktion führen – wir ermüden schneller, bekommen leichter Atemnot, Husten und Atembeschwerden können auftreten. Zudem erhöht sich das Risiko für Atemwegsinfektionen und chronische Erkrankungen wie Asthma. Er verschlimmert auch allergische Symptome wie Heuschnupfen, Bindehautentzündung und Husten.
- PM2,5 – ebenfalls ein in der Luft schwebender Feinstaub, der aus organischen und anorganischen Substanzen besteht. Die Partikelgröße beträgt bis zu 2,5 Mikrometer. PM10 enthält die PM2,5-Fraktion, die aufgrund ihrer besonders gefährlichen Eigenschaften isoliert wurde. Diese Partikel werden in den oberen Atemwegen und Bronchien aufgenommen, können aber aufgrund ihrer geringen Größe auch in den Blutkreislauf gelangen. PM2,5 ist schwer zu neutralisieren, sobald er ins Blut gelangt, weshalb Prävention und Emissionsreduzierung so wichtig sind. Aufgrund seiner Größe setzt er sich praktisch nicht auf dem Boden ab, selbst nicht bei Regen. Er kann monatelang in der Atmosphäre verbleiben und mit dem Wind bis zu 2500 km weit reisen. Selbst das Atmen durch die Nase oder das Tragen einer Maske bietet keinen 100%igen Schutz, da die Partikel so klein sind, dass sie kaum vollständig abgehalten werden können. Deshalb ist es so wichtig, zu Hause einen Luftreiniger mit einem hochwertigen HEPA-Filter zu haben, um ihn zu eliminieren. Dieser Feinstaub kann leider nicht nur unsere Atemwege, sondern auch unser Herz und Gehirn angreifen und Herzinfarkte sowie Schlaganfälle verursachen.
- Benzo[a]pyren – eine organische chemische Verbindung aus der Gruppe der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe. Sie kann Bestandteil von PM10-Staub sein. Seine Konzentration in der Luft wird oft gesondert untersucht, da es eine besonders stark krebserregende Substanz ist. Es ist unter anderem der Haupt-Risikofaktor im Tabakrauch für Lungenkrebs. Am schlimmsten ist: In manchen Gegenden Deutschlands werden die Grenzwerte um 1000% und mehr überschritten.
- NO2 – also Stickstoffdioxid. Diese chemische Verbindung ist vor allem in der Nähe stark befahrener Straßen zu finden, da sie hauptsächlich durch Fahrzeuge, aber auch durch Heizsysteme erzeugt wird. Sie trägt zur Verringerung der Immunabwehr bei, kann Atemwegsinfektionen verschlimmern, Asthmasymptome verstärken und zu Augenerkrankungen führen.
- SO2 – das ist Schwefeldioxid. Es ist ein farbloses Gas mit einem sehr starken und unangenehmen Geruch. Es reizt stark die Atemwege. Es entsteht hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe (z. B. Kohle) – und je schlechter die Brennstoffqualität, desto mehr SO2 wird freigesetzt. Normalerweise gelangt dieses Molekül in die Luft und trägt zur Entstehung von saurem Regen bei. In großen städtischen Ballungsräumen ist es jedoch auch Bestandteil des Smogs. Ja, die chemische Verbindung, die verheerenden sauren Regen verursacht, kann leicht in Ihre Lungen gelangen.
- O3 – Ozon. Die Ozonschicht, die Menschen vor Sonnenstrahlung schützt, ist gut. Das Ozon jedoch, das an heißen Tagen durch Sonneneinstrahlung auf Abgasbestandteile entsteht, ist nicht so freundlich für den Menschen. Es ist Teil des städtischen Smogs und greift die oberen Atemwege an, was Husten, Atembeschwerden und eine Verschlimmerung von Asthma verursacht. Darüber hinaus kann Ozon im menschlichen Körper Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit auslösen.
Leider besteht die deutsche Luft nicht nur aus Sauerstoff, Stickstoff und Argon. Sie ist voller Feinstaubpartikel und anderer schädlicher sowie krebserregender Substanzen. Lassen Sie uns selbst dazu beitragen, die Produktion dieser Schadstoffe zu reduzieren, und sorgen wir für eine möglichst saubere Luft in unserem Zuhause.