Die Lebensdauer von Luftreiniger-Filtern kann sich voneinander erheblich unterscheiden. Während der japanische Hersteller Sharp angibt, dass seine Geräte ohne einen Filterwechsel sogar 10 Jahre lang laufen können, sprechen andere von 12 oder 24 Monaten. Wovon hängt letztendlich die Nutzungsdauer eines Filters ab und wann ist nur von einem Marketingtrick die Rede, der neue Kunden anziehen soll? Wir stellen die wichtigsten Informationen vor, die bei einer wirksamen Nutzung eines Luftreinigers behilflich sein werden.
Die am häufigsten vorkommenden Luftreiniger-Filter sind: der Vorfilter, der HEPA- und der Kohlefilter. Jeder von ihnen ist dafür verantwortlich, dass eine andere Art der Luftverunreinigung aufgefangen oder neutralisiert wird, und die Grundsätze der Reinigung und des Wechsels sind auch völlig unterschiedlich. Wenn wir ein Luftreinigungsgerät kaufen, sollten wir also nicht nur dessen Art berücksichtigen, sondern auch die Lebensdauer – und diese kann zwischen 6 Monaten und sogar 10 Jahren betragen! Wovon hängt sie ab und wie kann man die Lebensdauer wirksam verlängern? Hier zeigen wir die korrekte Nutzungsweise der Filter.
Es wurde bewiesen, dass die besten HEPA-Filter mehr als 99,9% der Luftverunreinigung mit einer Größe von nur 0,003 Mikrometern aus der durch diesen Filter gelangenden Luft auffangen können, darunter unter anderem:
Diese Filter werden vor allem deswegen so geschätzt, weil sie mikroskopisch winzige Viren und PM2,5-, PM10- und PM1-Feinstaub auffangen, die einen Bestandteil von Smog bilden. Gerade diese Partikel können am einfachsten in unsere Lungen und unseren Blutkreislauf gelangen.
Man muss sich dessen bewusst sein, dass sich die einzelnen Schmutzpartikel voneinander durch ihre Größe, ihr Gewicht, und die Geschwindigkeit unterscheiden, mit der sie sich bewegen. Dadurch beeinflussen sie unterschiedliche physische Erscheinungen. Damit sie so wirksam wie nur möglich aus der Luft beseitigt werden können, basiert die Funktionsweise der HEPA-Filter auf 4 Mechanismen: dem Durchsieben, der Diffusion, der Trägheit und dem Auffangen. Jeder von ihnen wirkt sich auf andere Arten der Luftverunreinigung aus.
In Luftreinigern finden wir auch Filter mit Aktivkohle, also mit organischen Substanzen mit einem hohen Kohlegehalt, die der Einwirkung einer hohen Temperatur unter sauerstofffreien Bedingungen unterzogen worden sind. Auf diese Weise entsteht poröse Kohle. Wichtig ist jedoch deren „Aktivierung“ mit starkem Druck und einem Gas in Form von Sauerstoff, Wasserdampf oder Kohlendioxid, um die Anzahl der Poren zu erhöhen und diese tiefer zu machen, damit das Volumen und die Wirksamkeit bei der Beseitigung von Luftverschmutzung durch Gase erhöht werden. Es stellt sich heraus, dass 1 Gramm der bei Luftreinigern angewandten Aktivkohle nach dem Auseinanderfalten ca. 1500 m² umfasst. Weswegen ist das so wichtig?
In Luftreinigungsgeräten, die Aktivkohle enthalten, kommt es zur Adsorption, was bedeutet, dass organische Luftverunreinigungspartikel auf der Oberfläche von Substanzen gebunden werden. Es handelt sich hier um eine komplizierte chemische Reaktion, bei der feste chemische Verbindungen auch aus größeren Partikeln mit einer sehr zusammengesetzten Strang entstehen. Wichtig ist, dass es infolge der Chemisorption zu einer physischen Adsorption auf einer Schicht von zuvor bereits adsorbierter Luftverunreinigung kommen kann.
Kohlefilter für Luftreiniger können zusätzlich mit chemischen Verbindungen bedeckt (imprägniert) werden, die deren Eigenschaften modifizieren. Auf diese Weise werden die Filter manchen Substanzen – darunter Schwermetalle oder anorganische Luftverschmutzung – gegenüber empfindlicher.
Eine zusätzliche Lösung bei Luftreinigern: ein Vorfilter, dessen Aufgabe es ist, die größten Schmutzpartikel aufzufangen. Auf diesem Filter bleiben Haare von Menschen und Tieren oder Staubpartikel zurück. Auf diese Weise wird verhindert, dass größere Partikel zum HEPA-Filter gelangen, was einen unmittelbaren Einfluss auf seine Effizienz hat.
Meistens hat der Vorfilter die Form eines feinen Netzes, aber er kann auch aus Stoff angefertigt sein. Diese Lösung bieten Blueair Luftreiniger. Der schwedische Hersteller hat auch für ein entsprechendes Design seiner Geräte gesorgt, deswegen sind die Vorfilter in mehreren Farben erhältlich – jeder Kunde kann also den Luftreiniger an die Innenausstattung bei sich zu Hause anpassen.
Bei Luftreinigern mit Befeuchtungsfunktion kommt eine Verdunstungsmatte zur Anwendung. Es handelt sich hier um die sicherste Befeuchtungsmethode, die keinen feinen Nebel erzeugt und die Temperatur im Raum nicht erhöht. Deswegen kommt es nicht dazu, dass auf den Möbeln kein weißer Belag und keine nassen Flecken entstehen – durch den Gebrauch dieser Luftreiniger werden also weder Holzfußböden, noch Möbel oder Elektrogeräte beschädigt. Wichtig ist, dass solche Lösungen problemlos in Kinderzimmern genutzt werden können, weil kein Risiko besteht, sich zu verbrennen.
Verdunstung bedeutet, dass Wasser verdampft. Verdunstungsmatten funktionieren genau so, wie die natürlichen Prozesse in der Natur – in Wasserbehältern, in fließenden Gewässern oder in Böden und auf feuchten Gebieten. Luftreiniger nehmen trockene Luft aus einem Raum auf, befördern sie danach über die Verdunstungsmatte, die Wassermoleküle mit Luft verbindet. Danach wird diese Luft mithilfe des Ventilators im ganzen Raum verteilt. Auf diese Weise kann nicht nur die optimale relative Luftfeuchtigkeit garantiert werden – es werden auch Belag, Rückstände und Mikroorganismen aus dem Wasser aufgefangen.
Die Lebensdauer von Luftreiniger-Filtern kann unterschiedlich ausfallen – je nach dem Hersteller beträgt sie zwischen 6 Monaten und sogar 10 Jahren. Wodurch unterscheiden sich die einzelnen Filter?
Modell | LIFAair LA503 | Sharp UA-KIL80E-W | Blueair HealthProtect 7740i |
HEPA-Fläche | 4,6 m² | 1,9 m² | ca. 3,5 m² |
Aktivkohle | 3,5 kg | keine Angaben | ca. 365 g |
Preis | 799,00 € | 999,00 € | 1 029,00 € |
Manche Hersteller geben absichtlich eine zu kurze (sic!) empfohlene Nutzungsdauer des Filters an, weil sie wollen, dass dem Nutzer 100-prozentige Effizienz geboten wird – das sehen wir zum Beispiel bei den Luftreinigern von Blueair. Das bedeutet jedoch nicht, dass nachdem dieser Zeitraum abgelaufen ist, immer sofort ein Filterwechsel notwendig ist. Obwohl wir wissen, dass die Lebensdauer der Filter zum großen Teil von deren Art abhängig ist (Fläche, Gewicht usw.), so bleiben auch andere Faktoren nicht bedeutungslos. Wesentlich sind also auch:
Eine der am häufigsten gestellten Fragen zur Nutzung dieser Geräte: Woran erkenne ich, dass der Luftreiniger-Filter bereits abgenutzt ist? Was sollte unsere Aufmerksamkeit wecken? Im Fall von HEPA-Filtern sind es zum Beispiel solche Anzeichen, wie: eine schwarze Farbe, ein schwacher Ausgangsluftstrahl und ein höherer Geräuschpegel, als normal. Ein abgenutzter Kohlefilter wird keine Gerüche beseitigen, und ein verschlissener Luftbefeuchter-Filter lässt sich nur schwer von Rückständen reinigen, auch wenn spezielle Mittel oder Zitronensäure verwendet wird.
Die neuesten Luftreiniger verfügen über eine Filteranzeige, die uns darüber informieren kann, wenn der Filter gewechselt oder gereinigt werden muss. Es handelt sich hier um einen kostbaren Hinweis für die Nutzer. Aber man sollte auch daran denken, dass diese Anzeigen mehr oder weniger fortgeschritten sein können – manche messen nur die Zeit ab dem Moment, an dem der Filter neu gestartet worden ist, andere hingegen messen die tatsächliche Nutzungsdauer, den Luftdurchfluss und den Stand der Luftverunreinigung in der konkreten Umgebung (z.B. LIFAair Luftreiniger). Es lohnt sich also, den Zustand der Filter gemäß unseren zuvor genannten Tipps analysieren.
Um sich einer langen Lebensdauer der Filter – und, was sich daraus ergibt, einer vollen Effizienz – der Luftreiniger zu erfreuen, sollte man die Grundsätze einer korrekten Nutzung der Filter kennenlernen. Jede der Schichten, die das Gerät zur Verfügung stellt, muss individuell betrachtet werden. Genaue Richtlinie findet man in der zur Verpackung beigelegten Gebrauchsanweisung, es gibt jedoch auch allgemeine Regeln, die wir weiter unten zusammengestellt haben.
HEPA- und Kohlefilter werden nicht gereinigt, es sei denn, es handelt sich um Hybridfilter, auf deren Oberfläche sich ein feines Netz befindet, dass die größten Partikel auffängt – dann sollte dieser Filter regelmäßig entstaubt werden. Wichtig ist, dass die Filter keinen Kontakt zu Wasser haben sollten. Bei älteren Modellen gab es gelegentlich Lösungen, die abgewaschen werden konnten – dies führte jedoch zu vielen Problemen, weil die Nutzer diese Filter nicht genügend trocknen ließen, und danach ein unangenehmer Geruch aus dem Luftreiniger kam. Meistens endete das damit, dass der Filter viel früher gewechselt werden musste.
Wenn wir von einem Kohlefilter sprechen, dann muss auch erwähnt werden, dass manchmal Nutzer einen unangenehmen Geruch wahrnehmen. Oft liegt die Ursache in der Feuchtigkeit, deswegen würden wir dazu raten, dass man – bevor man sich für den Kauf eines neuen Geräts entscheidet – den Luftreiniger für einige Stunden in die Sonne stellt, damit er richtig trocknet.
Eigentümer von Luftreinigern sollten sich vor allem für den Vorfilterinteressieren. Dieser wird nicht gewechselt, deswegen wird dieser Filter – soweit er nicht beschädigt wird (indem er z.B. beim Filterwechsel abbricht) – über die ganze Nutzungsdauer des Luftreinigers genutzt. Es steht daher außer Frage, dass die auf dem Filter angesammelte Verunreinigung regelmäßig entfernt werden muss – indem der Filter entstaubt wird. Dadurch erhält die Luft freien Zugang zu den weiteren Filterschichten. Wie oft muss der Vorfilter gereinigt werden? Entsprechend den Anweisungen der meisten Hersteller raten wir dazu, es ca. alle 4 Wochen zu tun. Aber als Nutzer eines solchen Geräts wirst Du selbst merken, ob sich nicht früher viel Staub auf dem Vorfilter angesammelt hat – alles hängt nämlich vom Ort ab, an dem der Luftreiniger genutzt wird.
Wenn Du Eigentümer eines Luftreinigers mit Befeuchtungsfunktion bist, ist auch die Sorge um den Zustand des Luftbefeuchter-Filters und des Wasserbehälters wichtig. Die Häufigkeit der Wartungstätigkeiten hängt vor allem von der Menge der angesammelten Verunreinigung ab. Diese Tätigkeiten müssen durchgeführt werden, wenn man einen Effizienzverlust oder einen aus dem Luftausgang kommenden unangenehmen Geruch bemerkt. Es ist auch wichtig, den Filter regelmäßig (ca. alle 4 Wochen) mit Zitronensäure oder Zitronensaft oder mit einem speziellen Mittel zum Entfernen von Belag zu reinigen. Zu diesem Zweck muss das Mittel mit Wasser vermischt, und danach der Filter für 30 Minuten (im Fall eines speziellen Reinigungsmittels) oder für 2 Stunden (im Fall einer Mischung mit Zitronensäure) in diese Lösung gelegt werden.
Die Lebensdauer von Luftreiniger-Filtern hängt vor allem von deren Art (der HEPA-Fläche und des Gewichts der Aktivkohle) sowie vom Ort und Intensität der Nutzung des Geräts ab. Es kann hier von keinen Werbetricks der Hersteller die Rede sein, wenn wir die Parameter der konkreten Geräte kennen. Nicht weniger wichtig ist jedoch auch die Sorge um die Filter, also ein regelmäßiges Entstauben des Vorfilters oder das Beseitigen von Belag aus dem Luftbefeuchter-Filter. Es geht hier nicht nur darum, die Nutzungsdauer zu verlängern, sondern vor allem die Effizienz der Beseitigung von Luftverunreinigung zu erhöhen.