kontakt
Sport ist gesund! Daran gibt es keinen Zweifel. Doch es ist ebenso wichtig zu beachten, dass eine hohe Luftverschmutzung dazu führen kann, dass man besser auf das Training verzichten sollte. Sport im Freien, wenn die Luftqualität um ein Vielfaches über den zulässigen Grenzwerten liegt, kann nicht nur kontraproduktiv sein, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Schäden verursachen.
Das Bewusstsein darüber, wie Smog die Gesundheit beeinflusst, wächst stetig. Das bedeutet jedoch nicht, dass bereits effektive Maßnahmen gegen seine negativen Auswirkungen existieren oder dass es systematische Lösungen gibt, um ihn erheblich zu reduzieren. Besonders im Herbst und Winter werden die zulässigen Werte an manchen Orten um ein Vielfaches überschritten – und das nicht nur sporadisch, sondern regelmäßig. In solchen Zeiten ist Sport im Freien nicht nur nicht ratsam, sondern schlichtweg gefährlich.
Die bereits mehrfach zitierten Studien des Kardiologen Dr. Jean-Francois Argacha vom Universitätskrankenhaus in Brüssel zeigen deutliche Ergebnisse. Sportliche Aktivitäten an der frischen Luft (bei hoher Luftverschmutzung) können die Lunge schädigen und möglicherweise zu schwerem Herzversagen führen. Die Studie bestätigt, dass winzige Partikel, die durch Verbrennungsprozesse entstehen, bei körperlicher Aktivität bis zu dreimal stärker in die Lunge eindringen als bei Spaziergängern. Dies beeinträchtigt die Funktion der Blutgefäße, was zu Lungenhochdruck und Herzinsuffizienz führen kann.
Das belgische Team führte sowohl Laborexperimente als auch Bevölkerungsstudien durch. In einer kontrollierten Umgebung wurden 10 Freiwillige entweder normaler Luft oder Abgasen eines Dieselmotors ausgesetzt, deren Schadstoffkonzentration viermal höher als die WHO-Grenzwerte war. Die durchgeführte Echokardiographie mit detaillierter Analyse des Lungenarteriendrucks ergab:
Obwohl die Stichprobe relativ klein war, betonen die Wissenschaftler, dass die Ergebnisse allgemeine Rückschlüsse zulassen. Denn es gibt bereits genügend Beweise für die negativen Auswirkungen von Smog auf die Gesundheit, insbesondere auf das Atmungssystem. Zudem bestätigen die Beobachtungen der Forscher diese Erkenntnisse.
Die Bevölkerungsstudie umfasste über 16.000 Einwohner Brüssels. Zwischen 2009 und 2013 wurden ihre Herzultraschalluntersuchungen mit den Luftverschmutzungswerten (am Tag der Untersuchung sowie 5 und 10 Tage davor) korreliert. Die Ergebnisse zeigten, dass bereits ein einziger Tag in stark verschmutzter Luft ausreicht, um Veränderungen im Lungenkreislauf festzustellen.
Sollte man in der Herbst- und Wintersaison, wenn die Luftqualitätsindizes AQI hohe Schadstoffwerte anzeigen, komplett auf körperliche Aktivität verzichten? Sport ist definitiv gesund – jedoch nur, wenn er unter den richtigen Bedingungen stattfindet. Hier sind einige Tipps für Sportbegeisterte.
Wenn die Luftverschmutzung hoch ist, sollte man auf Outdoor-Aktivitäten verzichten. Bei moderater Luftqualität (orangefarbener AQI-Wert) sollte die Belastung so gering wie möglich gehalten werden. Sportler sollten Orte wählen, die weit entfernt von Straßen und rauchenden Schornsteinen liegen, und bevorzugt morgens trainieren, wenn die Feinstaubkonzentration meist niedriger ist. Es wird jedoch dringend empfohlen, auf Indoor-Training umzusteigen – sei es im Fitnessstudio oder zu Hause, wo ein Luftreiniger helfen kann, die Luftqualität zu verbessern.
Wie kann man die Luftverschmutzung überwachen?
Wenn du die Luftqualität regelmäßig überprüfen möchtest, lohnt sich die Investition in ein Luftqualitätsmessgerät. Diese Sensoren liefern sofortige Informationen über die Schadstoffkonzentration in Innenräumen. Einige Modelle messen zusätzlich Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Temperatur und liefern somit eine umfassende Analyse. Die meisten Geräte verfügen über WLAN-Konnektivität und können bequem über eine App gesteuert werden, die auch externe Luftqualitätsdaten bereitstellt.
Professionelle Luftqualitätsmessgeräte liefern präzise Informationen über die Konzentration gefährlicher Substanzen. Besonders wichtig sind die PM2.5- und PM10-Werte, da diese winzigen Partikel leicht in die Atemwege und den Blutkreislauf gelangen. Ebenso bedeutsam sind Messungen von TVOC (flüchtigen organischen Verbindungen) und CO2, die ebenfalls negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben können. Diese Geräte helfen nicht nur bei der Steuerung von Luftreinigern, sondern erinnern auch daran, regelmäßig zu lüften.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Sport in Zeiten hoher Luftverschmutzung schützt deine Gesundheit. In Zeiten extremer Smogbelastung ist es am besten, auf Indoor-Workouts umzusteigen – im Internet gibt es zahlreiche Anleitungen von professionellen Trainern. Wer das Fitnessstudio nicht mag, kann zu Hause trainieren. Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung gibt es viele – und im Frühling kann das Laufen im Freien wieder sorgenfrei genossen werden.