Wie viel kostet uns der Kampf gegen den Smog? Und sind Programme, die größere Ausgaben vorhersehen, wirklich unwirtschaftlich? Riesige Kosten für Behandlungen, größere Sozialhilfe, eine niedrigere Lebensqualität… All diese Faktoren sind mit konkreten Kosten verbunden. Wir müssen jedoch bedenken, dass das Leben und die Gesundheit der Menschen unbezahlbar sind.
Bei LoveAir sind wir der Meinung, dass nichts so überzeugend wirkt, wie Zahlen. Wir haben uns also entschlossen, wieder nach den Taschenrechnern zu greifen und zu prüfen, wie sich die Kosten für den Kampf gegen den Smog belaufen.
Als grundlegendes Problem bei den Berechnungen stellten sich die Größen der Zahlen heraus. Angaben der WHO entsprechend sterben in Polen durch Smog vorzeitig mehr als 40 Tausend Personen. Wir haben uns also entschlossen, allein auf Krakau zu blicken, wo – wie die WHO angibt – ca. 1400 Personen vorzeitig an Spätfolgen sterben, die mit dem Atmen mit verschmutzter Luft verbunden sind. Diese Zahlen sind so dramatisch, weil Smog viele Krankheiten hervorruft und dazu beiträgt, dass gesundheitliche Spätfolgen entstehen – durch verschmutzte Luft sind wir dem Risiko ausgesetzt, an Lungenkrebs, der Chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), vielen Allergien, Herz- und Blutdruckproblemen zu erkranken. Die Liste ist leider sehr lang.
Was bedeutet das jedoch in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit? Wegen der großen Anzahl der durch Luftverschmutzung verursachten Krankheiten, gibt der polnische Nationale Gesundheitsfonds jährlich umgerechnet fast 50 Millionen Euro für Medikamente, Behandlungs- und Therapiekosten aus. Man muss auch einer ziemlich unangenehmen Tatsache ins Auge blicken – Tote zahlen keine Steuern. Deswegen sind die Einnahmen der Staatskasse um umgerechnet ca. 23 Millionen Euro niedriger. Und – als ob das noch nicht genug wäre – muss die staatliche Sozialversicherungsanstalt zusätzliche 21,5 Millionen für Abwesenheit von Angestellten, Rehabilitationsleistungen und Renten ausgeben. Der Taschenrechner von LoveAir zeigt bereits die Summe von 410 Millionen Zloty – über 90 Millionen Euro. Wenn man denkt, dass das viel ist, muss man noch an alle Behandlungskosten von unterschiedlichen Krankheiten, wie etwa Krebs oder Asthma, an die Kosten für Krankhausaufenthalte, für nicht ausgeführte Arbeit und nicht eingenommene Steuern denken – das alles ergibt eine riesige Geldmenge.
Am schlimmsten ist, dass das noch nicht alle Kosten sind. Auch privat tragen wir Kosten, jeder aus seiner eigenen Tasche. Die Privathaushalte, Argebitgeber, die Kosten für Arbeitsunfähigkeit ihrer Angestellten tragen, private Arztkosten und Kosten für Medikamente – das sind umgerechnet weitere über 62 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben schon auf 702 Millionen Zloty – fast 155 Millionen Euro – pro Jahr! Allein in Krakau. Die WHO schätzt hingegen, dass in Polen landesweit pro Jahr 8 Milliarden Zloty – fast 2 Milliarden Euro – für die Behandlung von Smogfolgen ausgegeben werden. Es kann aber noch viel schlimmer kommen, weil in Polen ein durch EU-Normen nicht zulässiger Stand der Konzentration von Benzo(a)pyren herrscht (eine der stark krebserregenden chemischen Verbindungen, die im Smog vorkommt). Seit 2009 beantragen wir, dass Strafen ausgesetzt werden. Wenn diese jedoch schließlich wirksam werden, werden wir pro Tag 250 Tausend Euro bezahlen müssen. Weitere Smogkosten.
Wirtschaftlich betrachtet lohnt sich Smog also einfach nicht. Diese Nachricht hat eine noch stärkere Wirkung, wenn wir uns bewusst werden, dass selbst bei den optimistischsten Annahmen die Einwohner von Krakau jährlich 500 Millionen Zloty – über 110 Millionen Euro – ausgeben. Also genau so viel, wie viel es kosten würde, alle Kohleheizöfen gegen ökologische auszutauschen. Von einem Tag auf den anderen würden wir den Stand der Luftverschmutzung und deren Folgen um ca. 50% reduzieren. Dies bedeutet mindestens 250 Millionen Zloty (über 55 Millionen Euro) Einsparungen pro Jahr. Diese Ausgaben würden sich problemlos bereits nach zwei Jahren ausgleichen. Was davon zeugt, dass diese Investition nicht nur die Einsparung riesiger Geldsummen bedeutet, sondern auch, dass das Leben von hunderten Personen gerettet, die Anzahl der Fehlgeburten reduziert und die Lebensqualität der Einwohner erhöht würden…
Diese Zahlen zeigen eindeutig, mit was für einem riesigen Problem wir es hier zu tun haben. Der Smog greift nicht nur unsere Lungen und Herzen an, sondern auch unsere Brieftaschen. Deswegen sind wir beunruhigt, dass die Handlungen der Behörden so langsam und vorsichtig sind. Natürlich muss man klug gegen den Smog vorgehen und die eigenen Schritte gut überdenken – aber man sollte nicht daran sparen. Insbesondere, weil es besonders positive Folgen haben könnte, wenn ein Mal eine größere Geldsumme ausgegeben wird. Eine Lösung, die vielleicht nicht ideal ist, aber die die Gefahr bedeutend reduziert, sind Luftreiniger – wir möchten Sie dazu einladen, mehr darüber auf unserer Website zu lesen: LoveAir.de.