Clean Air Act - oder wie die Engländer mit dem Smog zurechtgekommen sind

Siehe, wie die Engländer vor 60 Jahren Änderungen eingeführt haben, die ihnen bis jetzt dabei helfen, die Luft vor Verschmutzung zu schützen. Ist es auch möglich, bei uns solche Regelungen einzuführen?  

 

Der Kampf gegen den Smog - Clean Air Act

Letztens haben wir über den „großen Londoner Smog” geschrieben. Dieses Ereignis, das wenige Tage lang gedauert hat und eine komplette Lähmung der Stadt und den Tod von 12 Tausend Menschen zur Folge hatte, fand 1952 statt. Die Briten konnten diesem Ereignis nicht gleichgültig gegenüber stehen. Bereits 1956 haben sie den „Clean Air Act“ verabschiedet – also ein Gesetz über saubere Luft. Sehen wir uns dieses Dokument genauer an. Was haben die Briten vor 60 Jahren erreicht, und was haben wir bis heute noch nicht?  

 

Die 1. Regelung. Kontrolle der Qualität von Energiebrennstoffen

Erstens: die Kontrolle der Qualität des verbrannten Brennstoffs wurde eingeführt. Bei uns werden heutzutage solche Kontrollen ausschließlich in Industriebetrieben durchgeführt. Wenn es jedoch zu einem Störfall kommt oder plötzlich viel mehr Verschmutzung in die Atmosphäre gelangt, als normal, haben die Betriebe keine besonderen Konsequenzen zu tragen. Noch schlimmer steht es mit der Kontrolle von Feuerstellen in den einzelnen Gebäuden und Haushalten aus. In der Praxis existiert diese Kontrolle gar nicht. Es ist schwer, jemandem zu beweisen, dass er Müll verbrennt, und Kontrollen werden sowieso selten durchgeführt – nur nach einer direkten Meldung, meistens durch einen entsetzten Passanten oder einen regelmäßig mit Ruß und Qualm zugedeckten Nachbarn.    

 

Darüber hinaus gibt es bei uns keine Qualitätsnormen für Kohle. Davon ist selten die Rede, aber unsere Kohle, die auf dem Markt erhältlich ist, hat meistens eine sehr niedrige Qualität. Kohlenschlamm kann über 50% Asche und über 1,2% Schwefel enthalten. Die Folgen von Smog, der aus der Verbrennung von Kohle dieser Qualität entsteht, sind für unsere Gesundheit katastrophal (das Risiko, an Krebs oder COPD zu erkranken, steigert sich erheblich). Wenn wir nicht kontrollieren, was wir verbrennen, bleiben wir 60 Jahre hinter den Engländern zurück.  

 

Die 2. Regelung. Die Differenzierung von Verbrennungsnormen je nach der Bevölkerungsdichte 

Zweitens: der „Clean Air Act“ hat Gegenden eingeführt, in denen die Verbrennungsnormen einen besonders restriktiven Charakter hatten. Diese wurden in den Stadtzentren eingeführt, ebenso wie in besonders dicht besiedelten und bebauten Stadtteilen. Dort war die Nutzung von Elektrizität bevorzugt, oder von Energie aus Gas, eventuell aus Kohle mit sehr hoher Qualität. Bei uns gibt es solche Regulierungen immer noch nicht, und nichts deutet darauf, dass sie in absehbarer Zukunft eingeführt werden. Zur Zeit kann man im Stadtzentrum ein ganzen Mietshaus mit der auf dem Markt billigsten Kohle beheizen, und oft ist das vollkommen legal. Und was macht es, dass wir aus der Stadt wegziehen, um mit frischer Luft zu atmen und selbst unser Haus mit einem Gasofen beheizen, wenn nebenan die Nachbarn rund um die Uhr Kohle verbrennen werden?

 

Eine Einführung eines vollständigen Verbots der Verbrennung von Kohle bei uns von einem Tag auf den anderen erscheint als wenig wahrscheinlich, es gibt jedoch Orte, in denen wir der ganzen Luftverschmutzung besonders ausgesetzt sind. Das sollte dort eindeutig strengstens verboten werden. Es handelt sich um eine typisch vorbeugende Maßnahme, dank der wir es später nicht mehr mit negativen Folgen zu tun haben werden.   

 

Die 3. Regelung. Die Lokalisierung von Kraftwerken und Industriebetrieben

Drittens: im „Clean Air Act” wurde vereinbart, dass sich Kraftwerke weit von Städten entfernt befinden und bedeutend höhere Schornsteine haben sollten. Dabei handelt es sich zur Zeit um eine der wenigen Angelegenheiten, die auch bei uns beachtet werden.

 

Der Kampf gegen den Smog bei uns

Wir machen uns jedoch deswegen Sorgen, weil wir trotz der dramatischen Verschmutzungswerte, die wir bei uns erreichen, immer noch so grundlegende Voraussetzungen nicht erfüllen, die für andere schon vor 60 Jahren selbstverständlich waren. Weil wir hier bei uns eine sehr schlechte Luftqualität haben, sollten wir in den Fragen des Umweltschutzes viele Jahre in die Zukunft blicken und die modernsten Lösungen anwenden, wobei die anderen Länder weit zurückbleiben. Wir müssen jedoch immer noch weit in unsere Vergangenheit zurückblicken und erst die Grundlagen des Umweltschutzes aufbauen… 

 

 

 

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